Viele junge Menschen interessieren sich für das Medizinstudium – doch die Studienplätze sind stark begrenzt. Neben Abiturnote und Auswahlverfahren spielt der Test für medizinische Studiengänge (TMS) eine zentrale Rolle. Wer im TMS überdurchschnittlich abschneidet, steigert seine Zulassungschancen erheblich. In unserem Blogbeitrag erfährst du, warum der Medizinertest so wichtig ist, wie er abläuft und wie du dich optimal vorbereiten kannst.
1. Das Wichtigste zum Medizinertest im Überblick
Der Medizinertest ist ein bundesweit anerkanntes Auswahlverfahren. Als fachspezifischer Studierfähigkeitstest prüft der TMS nicht dein Schulwissen, sondern deine kognitiven Fähigkeiten wie logisches Denken, Merkfähigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen.
Für viele Universitäten in Deutschland ist der TMS ein zentrales Auswahlkriterium. Mit einem guten Ergebnis kannst du eine weniger gute Abiturnote ausgleichen und so deine Chancen auf einen Studienplatz für medizinische Studiengänge erhöhen.
Das Wichtigste im Überblick
- Medizinertest (TMS): Standardisierter Studierfähigkeitstest für angehende Medizinerinnen und Mediziner
- Bedeutung: Ein überdurchschnittliches Ergebnis kann deine Chancen auf einen Studienplatz für Medizin an deutschen Universitäten deutlich verbessern.
- Dauer: Für den TMS-Testtag solltest du inkl. aller Pausen 7 bis 8 Stunden Zeit einplanen.
- Kosten: 100 € (Stand November 2025)
- Wiederholung: nur einmal möglich
Dein Training für den TMS
2. Was ist der Test für medizinische Studiengänge?
Der TMS ist ein freiwillger Studierfähigkeitstest für angehende Medizinstudierende. Er misst, ob du den besonderen Anforderungen eines Medizinstudiums gewachsen bist. Viele Hochschulen in Deutschland nutzen das TMS-Ergebnis als ein zusätzliches Auswahlkriterium bei der Vergabe der knappen Studienplätze.
Ziel des TMS ist die Analyse zentraler Fähigkeiten, die für das Medizinstudium und die Arbeit als Arzt bzw. Ärztin wichtig sind. Der TMS soll so die Bewerberinnen und Bewerber herausfiltern, die sich besonders für das Medizinstudium eignen.
Unterschied zum HAM-Nat
Während der HAM-Nat auf naturwissenschaftliches Wissen setzt, fokussiert sich der Medizinertest auf Fähigkeiten wie Gedächtnisleistung, Textverständnis und analytisches Denken.
3. Aufbau und Ablauf des TMS
Der Medizinertest (TMS) besteht aus acht klar strukturierten Untertests, die unterschiedliche kognitive Fähigkeiten prüfen. Der Test ist in einen Vormittags- und einen Nachmittagsteil gegliedert, getrennt durch eine einstündige Mittagspause:
VORMITTAG (Teil A – insgesamt ca. 165 Minuten)
| Untertest | Aufgaben | Dauer |
|---|---|---|
| Muster zuordnen | 24 Aufgaben: Ein Ausschnitt muss dem Originalbild zugeordnet werden; Ablenkungsoptionen enthalten kleine Änderungen | 30 Minuten – verlängert seit 2022, da der Untertest „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“ eingespart wurde |
| Medizinisch-naturwissenschaftliches Verständnis | 24 Aufgaben: kurze Fachtexte aus Medizin/Naturwissenschaften lesen und verstehen | 60 Minuten |
| Schlauchfiguren | 24 Aufgaben: räumliche Figuren identifizieren, meist Rotationsaufgaben | 15 Minuten |
| Quantitative und formale Probleme | 24 Aufgaben: logisches Denken mit Zahlen, Einheiten und Formeln | 60 Minuten |
MITTAGSPAUSE (60 Minuten)
NACHMITTAG (Teil B – insgesamt ca. 82 Minuten)
Dieser Teil beginnt mit einer kurzen Lernphase, gefolgt von einer Wiederholungsprüfung und endet mit dem letzten TMS-Untertest:
| Untertest | Aufgaben | Dauer |
|---|---|---|
| Lernphase für Figuren lernen | 4 Minuten | |
| Lernphase für Fakten lernen | 6 Minuten | |
| Textverständnis | 24 Aufgaben | 60 Minuten |
| Reproduktionsphase für Figuren lernen | 20 Aufgaben | 5 Minuten |
| Reproduktionsphase für Fakten lernen | 20 Aufgaben | 7 Minuten |
| Diagramme und Tabellen | 24 Aufgaben | 60 Minuten |
Damit umfasst der komplette TMS – inklusive Pausen, Einlasskontrollen und organisatorischer Abläufe – etwa 7 bis 8 Stunden, obwohl die reine Bearbeitungszeit der Testaufgaben rund 5 Stunden und 7 Minuten beträgt.
4. Anmeldung und Termine für den TMS 2026
- Anmeldung: Die Anmeldung für den TMS erfolgt online über die offizielle TMS-Seite in mehreren Phasen. In welcher Phase du dich anmelden musst, hängt davon ab, zu welcher Gruppe zu gehörst:
- Phase 1: Erstteilnehmer*innern
- Phase 2: Bevorzugte Testwiederholer*innen
- Phase 3: Alle weiteren Testwiederholer*innen
- Fristen: Frühjahr und Herbst, Deadlines unbedingt beachten!
- Kosten: 100 €, zahlbar bei Registrierung für den TMS
- Orte: bundesweit in großen Städten, Testorte vorab über die offizielle TMS-Seite abrufbar
5. Vorbereitung auf den TMS
Empfohlene Vorbereitungszeit und Lernstrategien
- Individualität zählt: Die benötigte Lernzeit variiert stark – von mehreren Stunden täglich bis zu einigen Einheiten pro Woche. Der Schlüssel ist, die Zeit, die dir bis zum TMS zur Verfügung steht, sinnvoll zu nutzen und dabei einen ausgewogenen Alltag beizubehalten.
- Qualität vor Quantität: Zu viel Zeit bedeutet nicht automatisch bessere Leistungen. Effektiv ist, Bearbeitungsstrategien gezielt zu trainieren– nicht einfach möglichst viele Aufgaben zu lösen. Testsimulationen helfen dir, ein Gefühl für die Strukturen und das Zeitmanagement im TMS zu entwickeln.
- Gezielt trainieren statt beliebig üben: Investiere nicht gleichmäßig in alle TMS-Untertests, sondern priorisiere nach eigenen Stärken und Schwächen.
Strukturierung & Reflexion
- Systematische Vorbereitung: Eine ideale Routine besteht aus „Vorbereitung – Übung – Nachbereitung“. Die Nachbereitung ist genauso wichtig wie die Übungsphase – denn hier lernst du, deine Fehler zu verstehen und Strategien zu verbessern.
- Strategievielfalt testen: Probiere bewusst unterschiedliche Ansätze in den Untertests aus (z. B. „Muster zuordnen“ oder „Quanti“) und reflektiere, welche am besten zu dir passen. Besonders bei „Quantitativen und formalen Problemen“ ist es sinnvoll, sich auf 2–3 häufige Aufgabentypen zu konzentrieren und diese gezielt zu wiederholen.
Fortschritt messen & dokumentieren
- Lernfortschritt im Blick behalten: Erstelle ein eigenes Tracking-System – analog oder digital – mit Angaben wie Datum, Untertest, erreichte Punkte, benötigte Zeit und genutzte Materialien. So erkennst du Muster, Fortschritte und Bereiche, in denen du noch arbeiten musst.
- Testsimulationen nutzen: Realistische Testsimulationen sind essenziell, um Fortschritte greifbar zu machen und dich unter Prüfungsbedingungen zu testen.
Materialien & Unterstützungskanäle
Die Trainingsbücher und TMS-Simulationen von STARK liefern dir fundiertes Übungsmaterial, kommentierte Lösungen und praxisnahe Testsimulationen für alle Untertests.
Zusammenfassung: Effiziente TMS-Vorbereitung auf einen Blick
| Fokus | Empfehlung |
|---|---|
| Zeitmanagement | Nutze deine verfügbare Zeit effizient für ein gezieltes Training. |
| Strategien | Teste verschiedene Bearbeitungsstrategien und finde heraus, welche am besten zu dir passen. |
| Verteilung | Priorisiere Schwächen, statt alle Untertests gleich zu bearbeiten. |
| Dokumentation | Tracke deine Übungsergebnisse und verfolge so deine Lernfortschritte. |
| Simulation | Trainiere unter realistischen Prüfungsbedingungen mit Testsimulationen. |
| Materialien & Support | STARK Bücher für den TMS bieten strukturiertes Training und Unterstützung. |
6. Tipps für den TMS Testtag
Ankunft & Registrierung
- Einlasszeitraum: Meist beginnt der Einlassfür den TMS ab 8:00 Uhr. Empfehlung: spätestens bis 9:30 Uhr eintreffen – nach 9:45 Uhr ist ein Einlass in der Regel nicht mehr möglich.
- Tipp: Plane deine Anreise mit reichlich Puffer oder besichtige den Testort am Vortag, um Stress am Testtag zu vermeiden.
Registrierung & Einlasskontrolle – das erwartet dich
- Garderobe: Gib unerlaubte Gegenstände wie Handy oder Rucksack ab – bewacht und sicher.
- Registrierung: Zeige Einladung für den TMS und deinen amtlichen Lichtbildausweis. Danach erhältst du ein Armband und mehrere Sticker mit deiner TMS‑ID, die du später auf deine Antwortbögen klebst.
- Begrüßung & Instruktion: Nach dem Einlass folgen kurze Hinweise zum Ablauf und den Testregeln.
Während des TMS – Überblick und Pausenregeln
- Testaufbau: Der TMS ist in einen Vormittags- und einen Nachmittagsteil gegliedert, unterbrochen von einer 60‑minütigen Mittagspause.
- Mittagspause: Du kannst den Raum verlassen oder am Platz bleiben – aber denke daran: wer den Raum verlässt, muss sich nach der Pause erneut kontrollieren lassen.
- Nachmittagsteil: Gleicher Platz wie vormittags. Der TMS endet meist zwischen 16:45 Uhr und 17:00 Uhr, doch das Verlassen des Testraums kann sich verzögern, weil alle Unterlagen erst gesammelt und gezählt werden müssen.
- Toilettengänge während der Testphasen zählen zur Prüfungszeit – ganz wichtig: gehe rechtzeitig in der Pause!
Was du unbedingt mitbringen solltest
- Zwingend erforderlich: Einladung (auch digital reicht zur Registrierung), amtlicher, gültiger Lichtbildausweis (z. B. Personalausweis, Reisepass), zwei Bleistifte (HB, B oder 2B) sowie Radiergummi.
- Optional erlaubt (transparente Verpackung erforderlich): Textmarker, Buntstifte, Bleistiftspitzer, Snacks, Getränke, Medikamente, Taschentücher, einfache Wecker/Stoppuhren (ohne Alarm, ohne blinkende Funktionen).
- Nicht erlaubt: Mobiltelefone, Smartwatches, Taschenrechner, Kameras, Kopfhörer, eigene Unterlagen wie Lineale oder Bücher – diese müssen an der Garderobe abgegeben werden.
Strategische Vorbereitung & Stressmanagement
- Packe am Abend vorher alles, was du brauchst (Einladung, Ausweis, Stifte, Snacks, ggf. Nachweise für Medikamente oder medizinische Hilfsmittel), um am Testtag ruhig zu starten.
- Nutze die Mittagspause aktiv: Frische Luft, kleine Snacks oder tiefes Durchatmen helfen dir, fokussiert und frisch in den Nachmittag zu starten.
- Plane deine Rückreise großzügig, denn das Testende kann sich verzögern.
7. Auswertung und Ergebnisse des TMS
Nach dem Medizinertest erhältst du dein Ergebnis in mehreren standardisierten Kennzahlen, die deine Leistung im Vergleich zu anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einordnen.
Punktzahl (Rohpunkte)
Die Punktzahl entspricht der Summe aller richtig beantworteten Aufgaben in den Untertests. Fehler oder ausgelassene Antworten werden nicht negativ bewertet – sie bringen einfach keine Punkte. Diese Rohpunkte dienen lediglich als Berechnungsbasis, werden dir jedoch nicht im Ergebnisbericht angezeigt.
Standardwert (Testwert)
Der Standardwert (auch „Testwert“) ist eine normierte Bewertung auf einer Skala von 70 bis 130, wobei der Mittelwert bei 100 liegt – mit einer Standardabweichung von 10. Ein Standardwert von: 100 bedeutet durchschnittliche Leistung (gleichzeitig Prozentrang ~50). Werte über 110 gelten als überdurchschnittlich; Spitzenwerte werden um 130 vergeben. Der Standardwert ist besonders entscheidend für die Bewerbung, da er Unterschiede zwischen Testterminen ausgleicht und vergleichbare Ergebnisse ermöglicht.
Prozentrang
Der Prozentrang (PR) zeigt dir, wie viel Prozent der Teilnehmenden schlechter oder gleich gut abgeschnitten haben – auf einer Skala von 0 bis 100. Zum Beispiel bedeutet ein PR von 90: Du warst besser als 90 % der Teilnehmenden. Er gilt als leicht verständliche Relativeinschätzung, spielt aber bei der Studienplatzvergabe keine direkte Rolle. Dort zählt vor allem der Standardwert.
Notenäquivalent
Dieses übersetzt deinen Standardwert in eine Art Schulnote (z. B. 1,3), um ihn mit dem Abiturschnitt vergleichbar zu machen. Das Notenäquivalent wird in deinem Ergebnisblatt nur für das Gesamtergebnis ausgewiesen.
Warum diese Werte so wichtig sind
Alle Werte werden standardisiert, um die Fairness zu gewährleisten – unabhängig vom Schwierigkeitsgrad des Testtages und von spezifischen Aufgaben. Ein hoher Standardwert kann zum Beispiel bei der Zulassung einen starken Einfluss haben: Gerade bei nicht perfektem Abitur sind Spitzen im Standardwert oft entscheidend.
Mehr Infos zum TMS-Ergebnis findest du in unserem Blogbeitrag TMS Punkte: Was du über dein TMS Ergebnis wissen solltest.
8. Häufige Fragen und Antworten (FAQ)
Ja, der Medizinertest kann innerhalb von 12 Monaten nach Erhalt des Ergebnisses der ersten TMS-Teilnahme einmalig wiederholt werden.
Dein TMS-Ergebnis ist unbegrenzt gültig. Solltest du den TMS wiederholen, gelten beide Ergebnisse und du entscheidest, welches du für deine Bewerbung für das Medizinstudium nutzen willst.
Fast alle medizinischen Fakultäten in Deutschland berücksichtigen bei der Studienplatzvergabe den TMS. Informiere dich vor einer Bewerbung auf den Webseiten der Universitäten über die Kriterien zur Vergabe der Medizinstudium-Plätze.
9. Fazit: TMS als Schüssel zum Medizinstudium?
Der Medizinertest ist eine große Chance auf dem Weg zum Medizinstudium – besonders dann, wenn deine Abiturnote nicht ausreicht. Mit guter Vorbereitung und klugem Zeitmanagement kannst du durch dein TMS-Ergebnis bei der Studienplatz-Vergabe punkten.











