Der Schulstart nach den Ferien ist für viele Jugendliche eine echte Herausforderung. In meinem Beitrag gebe ich euch einen Einblick, wie ich als Lehrerin die ersten Wochen gestalte: mit viel Aufmerksamkeit für Gefühle, kleinen Ritualen und dem Fokus darauf, dass Schüler*innen ihr Selbstvertrauen Schritt für Schritt zurückgewinnen. Denn Lernen klappt nur, wenn sich alle sicher und gesehen fühlen. Außerdem teile ich praktische Impulse für Eltern, wie sie ihre Kinder zuhause gut unterstützen können – ohne Druck, sondern mit Ruhe, echtem Vertrauen und der Bereitschaft, Verantwortung abzugeben. So gelingt der Schulstart entspannt für alle.

Über die Autorin:
Katarina Gruler kennt die Herausforderungen mit Teenagern aus erster Hand – als langjährige Klassenlehrerin ebenso wie als Eltern-Coach. Mehr als zehn Jahre begleitete sie Jugendliche an einer Werkrealschule in Baden-Württemberg durch die wohl turbulenteste Zeit ihres Lebens: die Pubertät. Heute hilft sie als Eltern-Teen-Coach Müttern und Vätern dabei, wieder Zugang zu ihren Jugendlichen zu finden – mit einem klaren Blick für das, was Teenager wirklich brauchen und konkreten Wegen, wie Eltern sie dabei stärken können. Auf ihrem Instagram-Kanal @eltern_mit_teenager und ihrer Website eltern-mit-teenager.de teilt sie Impulse, die Eltern entlasten und Familien stärken.
Start ins neue Schuljahr – Zwischen Überforderung und Funktionsmodus
Montagmorgen, 7:30 Uhr.
Ich betrete das Klassenzimmer. Einige Schüler*innen sitzen da, die Köpfe auf den Tisch gestützt, noch halb im Ferienmodus. Andere wirken angespannt, schauen sich um, als wäre das hier eine neue Welt. Und wieder andere nehmen mich gar nicht wahr und hören gar nicht auf mit ihren Gesprächen.
Es fallen Sätze, die ich gefühlt jedes Jahr aufs Neue höre. Die einen sprechen sie laut aus:
„Ich weiß nicht, wie ich die Prüfungen schaffen soll.“
„Ich bin jetzt schon total überfordert.“
Die anderen flüstern sie ihrem Nebensitzer nur leise ins Ohr.
In den ersten Tagen und gar Wochen hängen die Kids in den Seilen. Und ihre Worte sagen mehr als bloß „Ich hab keine Lust auf Schule.“ Sie zeigen: Der Neustart nach den Ferien ist für viele Jugendliche ein echter Balanceakt. Zwischen Überforderung und dem Versuch, wieder in den „Funktionsmodus“ zu kommen. Das ist biologisch ganz normal. Und genau deshalb braucht dieser Übergang nicht nur Struktur, sondern auch Verständnis, Regulation, Stärkenblick und Begleitung.
Warum der Übergang in den Schulalltag so schwierig ist
Während der Ferien hat unser Körper umgeschaltet: vom Dauerfunktionieren hin zu Entspannung. Das sogenannte parasympathische Nervensystem (der Teil, der für Ruhe und Regeneration sorgt) war aktiv. Schule dagegen bedeutet: Leistung, Fokus, soziale Interaktion – dafür braucht es den sympathischen Anteil des Nervensystems. Der Sprung von „Ich darf ausschlafen und einfach sein“ hin zu „Ich muss wieder funktionieren“ gelingt nicht abrupt – und je dysregulierter das Nervensystem, desto größer die Schwierigkeiten.
Dazu kommt: Viele Jugendliche tragen unbewusste Misserfolgserfahrungen mit sich. Der Druck steigt, nicht nur schulisch, sondern auch innerlich.
Für einen gelungenen Start ins neue Schuljahr – Was Eltern tun können
Nach den Ferien zurück in den Schulalltag zu finden, gleicht für viele Jugendliche emotional einer kleinen Bergwanderung. Deshalb setze ich als Lehrerin bewusst auf Sicherheit, kleine Rituale, realistische Ziele und die Stärkung des Selbstwertgefühls – damit meine Schüler*innen sanft und mit innerer Stabilität in den Schulalltag zurückfinden.
Viele dieser Strategien lassen sich zu Hause fortführen, aber es gibt etwas, das wir Lehrkräfte nur bedingt leisten können – Eltern dagegen aber umso stärker. Und das sage ich auch gleich am ersten Elternabend oder in Gesprächen mit Müttern und Vätern ganz offen: In den ersten Wochen nach den Ferien geht es nicht nur um Hefte kaufen, Hausaufgaben und Stundenpläne. Es braucht zu Hause einen stabilen emotionalen Rahmen – also Eltern, die präsent sind, Orientierung geben, ohne zu drängen und die mit ihrer Haltung Sicherheit und Vertrauen ausstrahlen. Denn genau jetzt entsteht oft der innere Grundton, mit dem Jugendliche in das neue Schuljahr starten.
1. Du bist das Sicherheitsnetz deines Kindes
Wenn dein Kind zu Hause explodiert, liegt das oft daran, dass es sich dort sicher fühlt. Gerade nach den Ferien, wenn der Schulalltag wieder anzieht, erleben viele Eltern, dass ihre Kinder unausstehlich wirken: zickig, abweisend, gereizt. Genau dieses Verhalten zeigt, dass dein Kind bei dir den Druck rauslassen kann.
In der Schule müssen sie oft funktionieren – freundlich sein, mitarbeiten, Erwartungen erfüllen. All das kostet Kraft. Zu Hause fällt dieser „Schutzmodus“ weg und das Nervensystem zeigt, wie hoch die innere Anspannung wirklich ist. Deshalb ist dieser Impuls gerade zum Schuljahresstart so wichtig:
Aus neurologischer Sicht ist in solchen Momenten das Alarmsystem im Gehirn (die Amygdala) hochaktiv. Das bedeutet, dass das Denken und Zuhören dann erstmal offline sind. Das Beste, was du in diesem Moment tun kannst: ruhig bleiben. Nicht zurückschießen. Sondern Halt geben. Das heißt nicht, dass du alles einfach hinnehmen musst. Aber es bedeutet: Du sollst den Ärger deines Teenagers nicht persönlich nehmen, sondern als Einladung sehen, einfach da zu sein.
Gerade jetzt, zum Start ins neue Schuljahr, kann das den Unterschied machen: Ob dein Kind abends noch mehr unter Strom steht oder langsam wieder runterkommt. Ob es sich sicher fühlt oder zusätzlich Stress erlebt. Ob es das Gefühl hat, bei dir aufgefangen zu werden oder funktionieren zu müssen. Und genau deshalb gehört dieser Impuls für mich zu den wichtigsten in den ersten Schulwochen.
2. Zeige, wie du selbst mit Stress umgehst
Diesen Impuls bringe ich immer wieder ein – besonders, wenn Eltern mir erzählen: „Mein Kind hat so wenig Selbstvertrauen.“ Dann frage ich: „Wie gehst du mit dir selbst um, wenn du überfordert bist? Sieht dein Kind das überhaupt?“
Ein Beispiel bleibt mir hierzu im Gedächtnis:
Ein Mädchen aus meiner Klasse war schon nach wenigen Tagen im neuen Schuljahr völlig durch den Wind: neuer Stundenplan, neue Lehrkräfte, ein hoher Anspruch an sich selbst. Ich habe ihre Mutter kontaktiert, weil ich das Gefühl hatte, dass es gerade zu Hause ein bisschen mehr braucht als nur Zuspruch. Ich habe ihr vorgeschlagen, nicht nur zu trösten, sondern sich selbst sichtbar zu machen. Also ganz ehrlich, auch und vor allem in ihren eigenen Stressmomenten. Zwei Wochen später kam eine Mail von ihr: „Ich sage jetzt öfter mal laut: Heute war’s für mich zu viel. Ich hab mir eine Pause gegönnt, bevor ich weitergemacht habe. Das verändert tatsächlich gerade so viel bei uns. Meine Tochter wirkt irgendwie ruhiger.“
Denn genau das passiert: Wenn Eltern sich nicht als „immer stark und perfekt“ inszenieren, sondern als Menschen, die bewusst mit sich umgehen, entsteht Raum. Für Nachahmung. Für Erleichterung. Für Verbindung.
3. Jugendliche in die Selbstverantwortung bringen
Der Schuljahresanfang ist ein idealer Zeitpunkt, um die Karten neu zu mischen, auch zu Hause. Viele Eltern starten aus Sorge wieder in die gewohnten Kontrollmuster: „Hast du alles gepackt? Denk an dein Sportzeug! Trägst du dich ins Hausaufgabenheft ein?“ Doch genau jetzt wäre der Moment, um einen anderen Weg zu gehen: Verantwortung nicht weiter festhalten, sondern diese bewusst Stück für Stück abgeben. Denn Jugendliche können erst Selbstvertrauen aufbauen, wenn sie Verantwortung wirklich erleben dürfen – und auch die Konsequenzen daraus.
Was ich bei Schüler*innen immer wieder beobachte: Sobald sie merken, dass ihnen etwas wirklich zugetraut wird, verändert sich ihre Haltung. Sie gehen anders mit Aufgaben um. Sie wachsen daran. Aber nur, wenn man sie auch lässt.
Es macht Sinn besonders zum Schulstart Verantwortung abzugeben. Jugendliche sind dann (meist unbewusst) offener für neue Strukturen. Wenn du diesen Neustart nutzt, um Selbstverantwortung zu fördern, legst du den Grundstein für mehr Selbstvertrauen und für weniger Machtkämpfe im Alltag.
Fazit
Zum Schulstart sind viele Jugendliche innerlich angespannt – auch wenn sie es nicht zeigen. Für Eltern heißt das: Jetzt ist der richtige Moment, um Ruhe auszustrahlen, echte Unterstützung zu bieten und Schritt für Schritt Verantwortung abzugeben. Wer sein Kind ernst nimmt, statt alles zu kontrollieren, stärkt genau das, was in dieser Zeit besonders wichtig ist: Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit und Verbindung.
Wie der Neustart gelingen kann – Impulse für Lehrkräfte
In den ersten Tagen beobachte ich gezielt:
Wer wirkt noch abwesend?
Wer weicht Blickkontakt aus?
Wer redet viel – vielleicht um Unsicherheit zu kaschieren?
In den ersten Tagen geht es weniger um Inhalte, sondern darum, meine Schüler*innen wieder ankommen zu lassen. Das bedeutet: Emotionale Sicherheit geben, kleine Strukturen etablieren, Stärken sichtbar machen. Und genau dafür habe ich die sogenannte Methodenwoche zu Beginn des Schuljahres genutzt. Ich wollte verstehen: Wo steht jeder Einzelne gerade – emotional, sozial, mental?
Deshalb habe ich beobachtet, gefragt, zugehört und die Woche genutzt, um:
- emotionale Sicherheit aufzubauen,
- Alltagsstruktur sanft zu etablieren,
- Selbstwirksamkeit zu stärken und
- die Gruppe wieder zu einem echten sozialen Raum zu machen.
Für mich ist das keine verlorene Zeit, im Gegenteil! Wer sich sicher fühlt, kann lernen. Wer sich gesehen fühlt, kann wachsen. Das Fundament dafür lege ich nicht mit Arbeitsblättern, sondern mit Beziehung.
1. Über Gefühle sprechen - emotionale Sicherheit aufbauen
Bevor ich überhaupt über Lernziele, den Stundenplan und To Do’s spreche, geht es bei mir am ersten Schultag um etwas ganz anderes. Ich starte oft mit einer einfachen Frage: „Wie fühlt sich der erste Tag für dich an und wie blickst du in das Schuljahr?“ Die Antworten schreiben meine Schüler*innen anonym auf kleine Zettel. Ich lese sie vor – ohne Bewertung, ohne Diskussion. Viele spüren, ich bin nicht allein mit meinem Gefühl. „Überfordert“, „unsicher“, „müde“, „angespannt“, aber auch „vorfreudig“ oder „endlich wieder Struktur“ – alles darf nebeneinander stehen. Und genau das wirkt beruhigend.
Was auf den ersten Blick wie eine kleine Einstiegsübung aussieht, ist aus neurologischer Sicht nämlich hochwirksam: Wenn Jugendliche ein Gefühl benennen, ob mit Worten, Symbolen oder Farben, wird im Gehirn ein Regulationsprozess angestoßen. Die Amygdala, unser emotionales Frühwarnsystem, reagiert weniger stark, sobald ein Gefühl sprachlich eingeordnet wird. Gleichzeitig wird der präfrontale Cortex aktiv, also der Bereich im Gehirn, der für Nachdenken, Impulskontrolle und Lernfähigkeit zuständig ist. Das bedeutet: Allein das Benennen eines Gefühls kann helfen, sich selbst zu reflektieren und sich sicher(er) zu fühlen.
Damit diese Strategie jedoch hilft, muss die Umgebung sicher sein. Wenn ich z.B. im Streit sage „Ich bin wütend!“ und dafür ausgelacht, übergangen oder bewertet werde, bleibt das Gehirn im Alarmzustand. Die Amygdala feuert weiter. Nur wenn der Rahmen als wertschätzend, ruhig und urteilsfrei erlebt wird, entsteht echte emotionale Entlastung. Und genau diesen Rahmen versuche ich im Klassenzimmer bewusst zu schaffen.
Nur wer sich emotional sicher fühlt, kann überhaupt wieder offen für Neues sein. Und gerade nach den Ferien, wenn vieles neu oder unsicher ist, brauchen Jugendliche genau das: Raum für ihre Gefühle – damit Lernen überhaupt wieder möglich wird.
2. Alltagsstruktur mit Routinen aufbauen
„Ich bin jeden Tag total müde, auch wenn ich früh ins Bett geh.“, erzählt Leon in der ersten Schulwoche. Und er ist nicht allein: Viele Jugendliche haben nach den Ferien das Gefühl, ihr Körper und ihr Kopf sind noch nicht ganz zurück im Schulmodus. Das ist ganz normal, denn unser Gehirn liebt Verlässlichkeit und feste Rhythmen. Nach einer langen Auszeit fehlt genau das: ein stabiler, vorhersehbarer Ablauf.
Deshalb ist es so wichtig, den Wiedereinstieg mit kleinen Routinen und Mini-Ritualen zu begleiten. Diese geben dem Gehirn und dem Nervensystem wichtige Anker, die für mehr Ruhe und Orientierung sorgen. Wenn wir morgens immer zur gleichen Zeit aufstehen oder uns kurz bewegen, Wasser trinken und ein Lieblingslied hören, signalisieren wir unserem Körper: Alles gut, es gibt Struktur und Sicherheit. Das beruhigt den Teil im Gehirn, der für Stressreaktionen zuständig ist.
Pädagogisch gesehen helfen solche Rituale den Jugendlichen, vom „Überlebensmodus“ wieder in den „Lernmodus“ zu wechseln. Denn nur wenn das Gehirn sich sicher fühlt und nicht im Alarmzustand ist, können neue Informationen gut verarbeitet werden. Deshalb baue ich Mini-Routinen bewusst in meinen Unterricht ein, um den Schüler*innen das Lernen zu erleichtern.
3. Stärken sichtbar machen – Selbstbewusstsein entsteht durch Erfahrung
Ein dritter, entscheidender Baustein, der den Jugendlichen den Einstieg erleichtert, ist sie dabei zu unterstützen sich selbst wieder als wirksam zu erleben. Gerade nach den Ferien in einer Zeit, in der vieles neu, fremd oder herausfordernd wirkt, brauchen sie das Gefühl: „Ich kann etwas bewirken. Ich habe Einfluss. Ich kann wachsen.”
Dazu gehört mehr als Motivation oder gute Vorsätze. Es braucht eine innere Überzeugung. Diese Überzeugung nennt man in der Pädagogik und Psychologie Selbstwirksamkeit. Sie ist eng verwoben mit dem, was wir heute unter dem Growth Mindset verstehen: dem Vertrauen darauf, dass Fähigkeiten nicht festgelegt, sondern entwickelbar sind.
Ich habe über die Jahre gemerkt, dass genau hier eine große Lücke klafft: Viele Schüler*innen kommen mit der Angst zurück, den Anschluss zu verpassen, nicht gut genug zu sein oder „wieder bei null“ anfangen zu müssen. Um diesem Gefühl aktiv entgegenzuwirken, habe ich mein Selbstbewusstseinstraining entwickelt – ein fester Bestandteil meiner ersten Schulwochen und darüber hinaus.
Den Grundstein für mein Training lege ich mit einer ganz simplen Frage: „Was trägst du in dir, das dir hilft, mit diesem neuen Schuljahr gut umzugehen?“ Denn wer weiß, worauf er zurückgreifen kann, fühlt sich sicherer – und startet leichter. Ich arbeite gerne mit einem persönlichen „Stärken-Steckbrief“, in dem die Jugendlichen sich selbst reflektieren:
- Was kann ich heute besser als vor einem Jahr?
- In welchen Situationen habe ich etwas geschafft, obwohl es schwer war?
- Worauf bin ich stolz – ganz unabhängig von Noten?
Diese Fragen aktivieren nicht nur Erinnerungen an Erfolgserlebnisse, sondern verankern im Gehirn positive Selbstbilder. Sie stärken das Belohnungssystem und zeigen den Jugendlichen was sie bisher geschafft haben. Und das verändert viel: Haltung, Motivation – und die Bereitschaft, sich auf neue Lernprozesse einzulassen.
Was auf den ersten Blick wie eine einfache Reflexionsübung wirkt, hat in Wirklichkeit eine große Wirkung: Es gibt den Jugendlichen Halt, weil sie spüren – ich habe Stärken, ich habe schon etwas geschafft, ich bin nicht bei null. Genau dieses Gefühl brauchen sie, um wieder mit mehr Leichtigkeit in die Schule zu starten. Es geht nicht darum, alles sofort zu können – sondern zu wissen: Ich wachse an dem, was vor mir liegt. Dieses Gefühl sollen meine Schüler*innen das ganze Schuljahr spüren. Deshalb gibt es an jedem Platz ein „Notizbuch“ für kleine und große Erfolge, die die Kids aufschreiben.
4. Kleine Ziele – große Wirkung
Nach den Ferien starten viele Jugendliche mit großen Vorsätzen: „Ich streng mich jetzt richtig an.“ – „Ich will nur noch gute Noten schreiben.“ Doch so gut diese Ziele gemeint sind – sie wirken oft eher lähmend als motivierend. Warum? Weil sie zu groß, zu vage und zu weit weg sind. Deshalb arbeite ich zu Schuljahresbeginn bewusst mit dem Prinzip der Minischritte. Ich zeige meinen Schüler*innen, wie man große Ziele in konkrete, realistische Handlungen übersetzt.
Ein Beispiel :
„Ich stelle mir einen Timer, damit ich 15 Minuten Vokabeln lerne – bevor ich ans Handy gehe.“
Diese scheinbar kleinen Schritte haben eine große Wirkung – auch im Gehirn. Denn jeder konkret geschaffte Erfolg löst eine kleine Dopaminausschüttung aus – also das, was unser Belohnungssystem aktiviert. Das fühlt sich gut an, motiviert – und vor allem: Es macht Lust auf mehr. So entsteht Motivation nicht durch Druck oder Zielansagen, sondern durch das echte Erleben von Wirksamkeit.
Und genau dieses Gefühl brauchen Jugendliche zu Beginn des Schuljahres besonders dringend – um nach der Pause wieder Vertrauen in sich und ihren Schulalltag aufzubauen. Denn wer den ersten kleinen Schritt geschafft hat, traut sich auch den zweiten zu. Und so wird aus dem Schulstart kein Sprung ins kalte Wasser, sondern ein gangbarer Weg – Schritt für Schritt.




