Lernvorteil dank handschriftlicher Notizen?

Mann schreibt etwas auf einem Block auf

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Was ist dran an dem Gerücht, dass man sich handschriftliche Notizen besser merken kann? Gibt es einen Lernvorteil, wenn man Zusammenfassungen nicht am Laptop tippt, sondern handschriftlich verfasst? Wir haben die Forschungslage zum Lernen durch Aufschreiben gecheckt und verraten dir, welche Lernmethode den größten Erfolg verspricht.

Laptops, Tablets, Sprachnotizen – wer braucht bei all diesen Medien noch handschriftliche Notizen? Endlich keine schmerzenden Handgelenke und mit Tinte verschmierten Finger mehr! Doch mit welcher Methode merkt man sich Lerninhalte am besten? Funktioniert Lernen durch Aufschreiben mit der Hand oder dem Laptop besser?

Lernen durch Aufschreiben: Laptop vs. Stift und Papier

Wer sich Notizen per Hand aufschreibt, kann sie sich leichter merken. Das liegt daran, dass durch das Schreiben bestimmte Bereiche im Gehirn aktiviert werden. Es entstehen Verknüpfungen, mit deren Hilfe wir uns leichter an Handgeschriebenes wieder erinnern.

Beim Tippen fehlen uns die motorischen Bewegungen. Deswegen ist eine Verbindung zu digitalen Notizen auf dem Laptop gedanklich schwieriger. Beim Lernen profitieren Schüler*innen also von handschriftlichen Notizen.

Experiment: Tippen vs. Schreiben

In einem Experiment teilten die beiden amerikanischen Forscher Mueller und Oppenheimer Student*innen einer Uni-Vorlesung in zwei Gruppen: Eine Hälfte sollte sich Notizen am Laptop machen, der Rest schrieb klassisch mit Stift auf Papier.

Danach fragten die Forscher den Inhalt der Vorlesung in einem kurzen Test ab. Und siehe da: Diejenigen, die sich handschriftlich Notizen gemacht hatten, schnitten im Test besser ab. Bei Verständnisfragen war der Unterschied am deutlichsten.

Warum merkt man sich handschriftliche Notizen besser?

Die Studierenden am Laptop schafften es, mehr Text innerhalb der Zeit aufzuschreiben. Hier liegt der Knackpunkt: Während sie die meisten Inhalte wörtlich mitschrieben, mussten die Student*innen mit Stift und Papier das Gehörte verstehen und kürzen.

Wer mit der Hand schreibt, macht sich während des Schreibens Gedanken zum Stoff und bringt ihn in eine geordnete, knappere Form. So lernt man durch das Aufschreiben und Zusammenfassen die Themen direkt in der Vorlesung. Dieser Lerneffekt fehlt bei denjenigen, die sich Notizen am Laptop machen.

Effektiv lernen mit Notizen: So geht's

Es ist wichtig, dass du dir beim Lernen überhaupt etwas aufschreibst – egal ob digital oder analog. Machst du dir bei einem langen Text im Unterricht oder einer Vorlesung Notizen, erinnerst du dich am Ende besser an die behandelten Themen. Hier sind ein paar Tipps, wie du mit deinen Notizen am effektivsten lernst.

1. Auf die Gestaltung kommt es an

Am besten gibst du deiner Mitschrift oder deiner Zusammenfassung eine eigene Struktur und unterstreichst diese mit Pfeilen und verschiedenen Farben. Denn die Inhalte kannst du dir besser einprägen, wenn du sie mit gestalterischen Elementen verknüpfst. Durch die Verknüpfung des Themas mit der Struktur der Notizen verankerst du das Wissen stärker in deiner Erinnerung.

2. Digital und Analog: Das Beste aus beiden Welten vereinen

Ein Kompromiss aus der handschriftlichen und der elektronischen Methode ist ein Tablet mit passendem Stift. Damit kannst du alle digitalen Vorteile, wie das einfache Nachschlagen im Internet, mit den Notizen per Hand kombinieren. Mit speziellen Schreibprogrammen kannst du Mindmaps erstellen oder andere Methoden zum Notieren einfach anwenden.

3. Neue Verknüpfungen im Gehirn schaffen

Das Wichtigste ist, dass du dir während des Schreibens Gedanken über das Thema machst. Beim einfachen Abschreiben ist der Lerneffekt geringer. Plane ausreichend Zeit ein, denn eine saubere und durchdachte Übersicht ist beim Lernen der Schlüssel zum Erfolg.

Fazit

Unser Fazit zum Lernen durch Schreiben lautet: Handschriftliches merkt man sich generell leichter. Aber nur, wenn man mitdenkt! Beim Lernen für die Schule kannst du diese Methode gezielt einsetzen.

Mehr Lerntipps gefällig? Dann lies dir durch, wie du in fünf Schritten einen Lernplan erstellst oder mit welchen Methoden du deinen Englisch-Wortschatz verbesserst.

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